Innovative Suchttherapie-Trends und -Entwicklungen aus aller Welt und verschiedensten Bereichen wurden den 170 Teilnehmenden im Stapferhaus in Lenzburg sowie per Live-Stream vorgestellt. Die weitreichende Innovationsskala reichte dabei von hochmodern (Einsatz von Virtual Reality im Expositionstraining; Soziale Robotik) bis alternativ (Kakao-gestützte Selbsterfahrung; Traditioneller therapeutischer Gebrauch von Ayahuasca in der indigenen Medizin).
Der als Architekt der portugiesischen Drogenpolitik bekannte Dr. João Castel-Branco Goulão wurde live zugeschaltet und berichtete von 20 Jahren Erfahrung seit der De-Kriminalisierung aller Substanzen in seinem Heimatland. Kritisch diskutierten die Referent:innen und das Publikum gesetzliche Regulationen, Schwachpunkte der modernen Technik und Probleme in der praktischen Umsetzung. Es wurde aber auch Gelerntes miteinander verknüpft und neue Ideen entwickelt, wie sich das Gesehene in eine erfolgreichere Suchtbehandlung einbinden lässt, wobei Einigkeit herrschte, dass dies durch eine psychotherapeutische Einbettung erfolgen müsse.
Am Ende dieses thematisch sehr abwechslungsreichen Tages stand die Erkenntnis, dass die Integration aktueller gesellschaftlicher, sozialer und digitaler Trends vielfältige Möglichkeiten in der Suchttherapie eröffnet. Bezüglich der Zukunft der Suchttherapie darf man also gespannt sein, oder besser: neugierig bleiben.
Herzlichen Dank allen Beteiligten und Teilnehmenden, die zum Erfolg der Veranstaltung beigetragen haben.