Skip to main content

Vormittag

Do 21. November
2024
8:15

Eintreffen mit Begrüssungskaffee


9:00

BEGRÜSSUNG UND EINFÜHRUNG INS THEMA


9:30

Arbeitsateliers

Bei der Anmeldung geben Sie Ihr bevorzugtes Arbeitsatelier sowie eine Alternative angeben, es besteht jedoch keine Garantie. Die definitive Einteilung nehmen die Veranstalter vor.

Atelier 1

Anti-Craving-Training mittels virtueller Exposition
Inhalt und Durchführung

Anti-Craving-Training hat sich in der Behandlung von Abhängigkeitserkrankungen als äusserst wirksam erwiesen. Dabei werden die Betroffenen in einem geschützten Setting exponiert und können Strategien entwickeln, um besser mit dem Suchtdruck umzugehen. Im Rahmen eines Pilotprojekts setzt die Forel Klinik dafür seit einem Jahr Virtual Reality-Brillen ein, um vor allem visuelle Trigger zu simulieren.

In diesem Atelier berichten wir über unsere Erfahrungen und Einschätzung der Wirksamkeit dieser Methode sowie über die Reaktionen der bisherigen Teilnehmer*innen. Gemeinsam überlegen und diskutieren wir, wo die Reise mit dieser Technologie in Zukunft hingehen könnte, und natürlich können Sie die VR-Brille im Laufe des Tages auch selbst ausprobieren.

Durchführung: Tobias Müller, Psychologe der Forel Klinik


Atelier 2

Kakao-assistierte Selbsterfahrung
Inhalt und Durchführung

Bewusstseinserweiternde Substanzen werden seit einigen Jahren wieder sehr intensiv auch zur Behandlung von Abhängigkeitserkrankungen erforscht. Die Klinik Südhang setzt in dieser innovativen und vielversprechenden Therapiemethode Psilocybin bei ausgewählten Patient*innen ein.
Dieses Atelier ist eine an das therapeutische Angebot der Klinik Südhang angelehnte Selbsterfahrung, da Sie sich in ein vergleichbares Setting begeben. Nach einem kurzen Input nehmen Sie die Substanz ein: in diesem Fall eine Dosis leicht emotional wirkenden Kakaos. Sie sitzen oder liegen, hören Musik und richten Ihre Aufmerksamkeit in einer geleiteten Meditation nach Innen und aufs eigene Erleben aus. Fachpersonen der Klinik Südhang unterstützen und begleiten Sie dabei.
Gegen Ende des Ateliers wird Ihnen die Gelegenheit zur Integration geboten: Sie können Ihre Erfahrung entweder in Bild oder Text für sich persönlich festhalten.

Durchführung:
Sarah Hügli, Oberpsychologin an der Klinik Südhang
Alexander Wopfner, Chefarzt an der Klinik Südhang


Atelier 3

Elma – Eltern sein Motiviert und Abstinent. Eine therapiebegleitende App für suchtkranke Eltern
Inhalt und Durchführung

Das Projekt Elma macht sich zur Aufgabe, die Abstinenzfähigkeit sowie die Erziehungsfähigkeit suchterkrankter Eltern zu verbessern. Die Betroffenen sollen mit Hilfe der kostenlosen App die in der Suchttherapie erlernten Inhalte leichter in ihren Alltag integrieren können. Dennoch ist die Nutzung dieser App nicht nur auf suchterkrankte Eltern beschränkt, jede/r Klient:in mit Suchterkrankung kann von der Nutzung der App profitieren. Die App bietet sowohl viele wissenswerte Informationen zum Thema Sucht/-erkrankung als auch zu anderen Themen wie Erziehung und Gesundheit. Zudem stehen den Nutzer:innen interaktive Tools (z.B. Tagebuch-Funktion, Abstinenzzähler), Audiodateien und Videos zur Verfügung, die sie zur Vertiefung ihres Wissens und zur besseren Integration in den Alltag nutzen können. In diesem Atelier erfahren Sie mehr über den Entwicklungsprozess und die praktische Anwendung der App im Suchthilfenetzwerk.

Durchführung: Alisa Riegler, Psychologische Psychotherapeutin am Zentralinstitut für Seelische Gesundheit in Mannheim


Atelier 4

Blended Psychotherapie: Theorie trifft Praxis – Eine neue Ära der therapeutischen Versorgung
Inhalt und Durchführung

Diese innovative Methode kombiniert Face-to-Face-Therapie mit digitalen Elementen und bietet eine flexible, personalisierte Behandlungsmöglichkeit.
Der Workshop beginnt mit einem Überblick über den aktuellen Forschungsstand der Blended Psychotherapie. Anschliessend präsentieren wir das erste, in der Schweiz entwickelte Produkt, das diese Therapieform in die Praxis umsetzt. Die Teilnehmenden können das Produkt ausprobieren und praktische Erfahrungen sammeln. Ziel ist es, gemeinsam Stärken und Herausforderungen dieser Methode zu identifizieren und kritisch zu diskutieren.
Dieser Workshop bietet eine Einführung in diese neue Therapieform und die Möglichkeit, deren Umsetzung und Wirkung aktiv zu erörtern.

Durchführung: Florence von Gunten, Psychologin, Founder & CEO Ylah AG, Bern


Atelier 5

Innovative Wege in der Suchttherapie: Nicht-abstinente Ansätze im stationären Setting
Inhalt und Durchführung

Unser – sich entwickelndes – «Münsterlinger Modell» ermöglicht die Erweiterung einer abstinenzorientierten Behandlung um das gleichberechtigte Anstreben einer Konsumreduktion oder Schadensminderung. Während das Konzept in ambulanten Settings schon etwas weiter verbreitet ist, beinhaltet die damit verbundene zieloffene Haltung für stationäre Behandlungsrahmen noch grössere Herausforderungen.

In diesem Atelier berichten wir von der konkreten Umsetzung zieloffener Suchtarbeit ihrer Station für Drogenentzug und -entwöhnung S2 im Spital Münsterlingen. Es werden Rahmenbedingungen, Abläufe im Behandlungsalltag und Regeln dargestellt sowie auf bisherige Herausforderungen und entstandene Schwierigkeiten eingegangen. Nutzende des Angebots berichten von ihren Hoffnungen, Befürchtungen und Erfahrungen. Die Teilnehmenden werden eingeladen, mit uns in Diskussion zu treten und Fragen zu theoretischem Hintergrund und konkreter Umsetzung zu stellen.

Durchführung:
Dr. rer. nat. Jonathan Scheeff – Psychologe, Psychotherapeut, Supervisor,
Dozent und Therapeutischer Leiter Station für Drogenentzug und -therapie, Klinik Münsterlingen

Mariko Traar – Stv. Stationsleitung S2, Klinik Münsterlingen


Atelier 6

«Verkörperte KI» in der ambulanten Suchttherapie? Navel, der soziale Roboter, stellt sich vor.
Inhalt und Durchführung

Stellen Sie sich vor: Ein Klient, eine Klient*in ohne Freunde, isoliert und mit nur einer wöchentlichen Beratungssitzung und einem monatlichen Gruppenmeeting als Unterstützung. Könnte ein sozialer Roboter für Klient*innen zu einem Gefährten werden, der die stille Leere zu Hause mit Verständnis füllt und mit seiner kontinuierlichen Präsenz die ambulante Beratung ergänzt? Navel, ein potenzieller Prototyp, könnte diese Lücke füllen. Der Workshop lädt Realisten, Kritiker*innen und Visionäre ein, Navel live zu erleben. Was löst Navel bei Ihnen aus? Akzeptanz? Ablehnung? Inspiration? Welche Chancen und Risiken sehen Sie? Gestalten Sie mit Ihrem Beitrag diese Innovation aktiv mit.

Durchführung: 
Prof. Stefan M. Adam, Leiter Institut Beratung, Coaching und Sozialmanagement, Hochschule für Soziale Arbeit, Fachhochschule Nordwestschweiz

Dr. Jan Willem Nieuwenboom, Gesundheitspsychologe FSP, Institut Soziale Arbeit und Gesundheit, Hochschule für Soziale Arbeit, Fachhochschule Nordwestschweiz

Jakob Biesterfeldt, Management Board, CCO, navel robotics


11:45

Ende des Vormittags


Steh­lunch 

Check-In

Network­ing

Sponsoren-Ausstellung

12:00 – 13:00


Nachmittag

Do 21. November
2024
bis 12:45

Eintreffen und Registration für den Nachmittag


13:00

Referate

Virtuell: João Castel-Branco Goulão

De-kriminalisierung aller Substanzen: Innovative politische Massnahme am Vorbild Portugals, Blick auf 20 Jahre Erfahrung
Inhalt

(Vortrag in Englisch) In discussions on addiction and self-control, there is a strong focus on self-control as an internal capacity for controlling one’s actions. However, the self is an equally important aspect of self-control.  Seeing yourself as a certain type of person determines what kind of actions you find likely for yourself. I will argue that due to stigma and self-stigma, people with substance dependency lose control over their ability to define who they are as a person. I will present a case study of the challenges someone faces in trying to overcome his dependency, and how his surrounding forces him back into a user-identity.


Anja Loizaga-Velder und Prof. Dr. med. Thorsten Passie

Psychedelika in der Suchtmedizin – Ein kritischer Überblick
Inhalt

Schon von Anfang an war die LSD Psychotherapien auf Patientengruppen außer er gerichtet, die mit konventionellen Methoden als nicht mehr behandelbar galten. Dazu gehörten insbesondere chronische alkoholkranke Menschen und schwer Drogenabhängige. Auf dem erste Gruppe konzentrierte sich eine ganze Reihe von Studien mit dem so genannten psychedelischen Paradigma in Kanada und den USA. Der Vortrag stellt mit diese Forschungen bis hin zu den methodisch ausgereifteren Studien Ende der 1960er Jahre vor. In dem aktuellen Hype um mit den erneuten therapeutischen Einsatz von Psychedelika wird auch der Einsatz bei Suchtkranken wieder beforscht. Auch hierzu referiert der Vortrag die einschlägigen Studien.

Vor dem Hintergrund der Erforschung in der Vergangenheit, aber auch der aktuellen Forschungslandschaft versucht der Vortrag eine kritische Einschätzung der Potenziale und Grenzen der Verwendung von Psychedelika in der Suchtmedizin.


Dr. Jan Willem Nieuwenboom

Soziale Roboter in der Suchttherapie: Forschung an der Schnittstelle von Mensch und Maschine
Inhalt

Tauchen Sie ein in die Zukunft der Suchttherapie. Dieser Impulsvortrag fasst die Ergebnisse der Live Vorführung des Roboters Navel zusammen und wirft einen Blick auf die Chancen, die verkörperte KI in der Suchtbehandlung bieten könnte – von emotionaler Unterstützung bis hin zur Verringerung von Rückfällen. Doch diese Zukunftsvision birgt auch erhebliche Herausforderungen: Technologische Hürden, ethische Bedenken und die notwendige Akzeptanz durch Klient*innen und Therapeut*innen stehen im Fokus eines geplanten Forschungsprojekts.


Regine Steinauer

Kokainkonsumstörungen im Fokus: Neue Perspektiven für Suchthilfe und Suchtpolitik
Inhalt

Der zunehmende Konsum von Kokain, Crack- und Freebase in vielen Städten der Schweiz hat zuletzt für mediale Aufmerksamkeit gesorgt. Die verfügbare Datenlage zeigt, dass die Anzahl der Kokainkonsumierenden in den letzten Jahren zugenommen hat. Gründe dafür sind vielschichtig. Ausgeprägter Kokainkonsum geht oft mit schwerwiegenden Problemen in vielen Lebensbereichen einher. Medizinische Therapiemöglichkeiten bei Kokainabhängigkeit sind begrenzt. Politische Forderungen an Städte und Kantone aber auch den Bund wurden in den vergangenen Monaten gestellt. Welche Massnahmen im Rahmen des Würfelmodells der nationalen Strategie Sucht können erfolgreich umgesetzt werden, um die Belastung für die Betroffenen und ihr Umfeld gering zu halten?


15:40

Kaffeepause


16:00

Podiumsdiskussion

„Erkenntnisse des Tages: Was sollte sich durchsetzen und wie lässt es sich umsetzen?“

Kaj Evers

Peer

Carolin Schürmann

Peer

Babette Müllerschön

Assistenzärztin

Regine Steinauer

Politik

Dr. med. Eva-Maria Pichler

Chefärztin PDAG

17:15

Tagungsende