Vormittag
Eintreffen mit Begrüssungskaffee
Arbeitsateliers Teil I
Bei der Anmeldung können Sie Ihr bevorzugtes Arbeitsatelier angeben, es besteht jedoch keine Garantie. Die definitive Einteilung nehmen die Veranstalter vor.
Atelier 1
In diesem Atelier setzen Sie sich mit Verschiedenheit und Vielfalt auseinander, erkennen gesellschaftliche Schieflagen, machen sich (eigene) Vorurteile bewusst. In der Arbeit mit dem Anti-Bias-Ansatz arbeiten Sie an Ihren bisherigen Haltungen und Perspektiven. In diesem Atelier stärken Sie Ihre Diversitätskompetenz und lernen, eine inklusive Haltung zu stärken.
Durchführung: Karin Joggerst, Zentrum für eine vorurteilsbewusste Lebens- und Arbeitspraxis (www.anti-bias-freiburg.de)
Atelier 2
Vorurteile und Diskriminierung von Menschen mit psychischen Erkrankungen sind in unserer Gesellschaft weit verbreitet. Stigma-Erfahrungen werden von betroffenen Menschen als grosse Belastung erlebt und gehen mit Beeinträchtigungen im täglichen Leben einher (Stichwort: Soziale Exklusion). Das Atelier dient dazu, selbstbestimmte Techniken der Teilnehmenden im Umgang mit Stigma zu fördern. Von zentraler Bedeutung sind dabei unsere persönlichen Werte, Glaubenssätze und unser Selbstverständnis.
Durchführung: Chris Zeltner und Brigitte Brändli, Peers der Forel Klinik; Rainer Winter, Leitung Ergotherapie und Sozialdienst der Forel Klinik
Atelier 3
Die Leistungssensible Suchttherapie (Fleckenstein & Fleckenstein) fördert eine konstruktive, von Stolz und Ehrlichkeit geprägte Haltung gegenüber Abhängigkeitserkrankungen. Sie würdigt die Leistungen, welche von Betroffenen und Angehörigen im Suchtausstiegsprozess erbracht werden müssen und unterstützt eine positive und hilfreiche Kommunikation zwischen Betroffenen und ihren nahestehenden Personen. Abstinenz wird als eine täglich zu erbringende Leistung angesehen. In diesem Atelier erleben Sie wichtige Interventionen der LST, welche eine anschauliche und emotionsfokussierte Vermittlung der leistungssensiblen Haltung in Einzel-, Gruppen und Systemgesprächen ermöglichen.
Durchführung: Susanne Leiberg, Co-Leiterin Ambulatorium Lenzburg
Atelier 4
In Suchtfachkliniken herrschen Regeln, an die sich betroffene Menschen zu halten haben. Das Mitführen und der Konsum von Substanzen werden beispielsweise regelmässig kontrolliert. Bei positivem Test werden möglicherweise die Ausgangsregeln verschärft oder gar ein Therapieabbruch eingeleitet. Warum gibt es kaum andere Erkrankungen, bei denen so leichtfertig Regeln zur Anwendung kommen, um die Situation zu beherrschen? Welche Bedürfnisse haben Betroffene selber an das Regelwerk einer Institution? Welche Regeln entsprechen ethischen Prinzipien und dem aktuellen Fachwissen? Über welche Kompetenzen müssen Gesundheitsfachpersonen verfügen, um einen sinnvollen Umgang mit Regeln leben zu können? Antworten auf diese Fragen werden wir uns gemeinsam annähern.
Durchführung: Dr. med. Alexander Wopfner, Chefarzt Klinik Südhang
Kaffeepause
Arbeitsateliers Teil II
Ende des Vormittags

Stehlunch
Check-In
Networking
12:00 – 13:00
Nachmittag
Eintreffen und Registration für den Nachmittag
13:15
Referate
Christine Koschmieder
Deutsche Literaturagentin und Schriftstellerin
Was sind die Persönlichkeitsmerkmale von Erwachsenen, die als Kind mindestens eines trinkenden Elternteil aufgewachsen sind? Christine Koschmieder ist Alkoholikerin. Sie ist Mutter. Und sie ist die Tochter trinkender Eltern. Auf Grundlage ihrer Biographie stellt sie den Kontext zwischen familiärer Sucht-/Ko-Abhängigkeitserfahrung und dysfunktionaler Beziehungsführung / Bindungsstörungen dar.
Anke Snoek
(Vortrag in Englisch) In discussions on addiction and self-control, there is a strong focus on self-control as an internal capacity for controlling one’s actions. However, the self is an equally important aspect of self-control. Seeing yourself as a certain type of person determines what kind of actions you find likely for yourself. I will argue that due to stigma and self-stigma, people with substance dependency lose control over their ability to define who they are as a person. I will present a case study of the challenges someone faces in trying to overcome his dependency, and how his surrounding forces him back into a user-identity.
PD Dr. med. habil. Sven Speerforck
Menschen mit Suchtproblemen werden als Randgruppe betrachtet und stigmatisiert. Das Suchtstigma isoliert Menschen, die Hilfe brauchen, und entwertet jene, die Kraft und Selbstvertrauen benötigen, um gesundheitliche Probleme zu bewältigen. Findet Stigmatisierung im Gesundheitssystem statt, ist dies besonders gefährlich, weil Menschen hier Empathie, Sicherheit und Hilfe erwarten. In dem einführenden Vortrag sollen grundsätzliche Mechanismen und Konzepte vorgestellt werden. Abschließend soll auf mögliche Maßnahmen zum Abbau von stigmatisierenden Einstellungen und Verhalten eingegangen werden.